vom 05.03.2020

„626 Takte gegen Krebs“ – Dresdner Kapellsolisten setzen hörbare Hoffnungszeichen gegen Tumorerkrankungen

Zu einem besonderen Benefizkonzert lädt das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC) am Donnerstag, den 12. März, um 19 Uhr in die Kreuzkirche ein. Mit dem Kauf von Takten entscheidet das Publikum, ob das Konzert ausgespielt wird oder plötzlich Stille einkehrt – ein Symbol dafür, wie drastisch der Einschnitt in den Alltag von Menschen ist, die mit der Diagnose einer Krebserkrankung konfrontiert werden. Im Rahmen des Konzerts wird auch des verstorbenen Unternehmers und Mäzens Heinz-Jürgen Preiss-Daimler gedacht. Es spielen die Dresdner Kapellsolisten, Fernsehmoderatorin Anja Koebel führt durch den Abend. Der Erlös des Konzerts kommt der patientennahen Krebsforschung am NCT/UCC Dresden zugute – einer gemeinsamen Einrichtung des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus der Technischen Universität Dresden, des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden und des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf (HZDR).

Illusionär und vergeblich ist der weltberühmte Kampf des traurigen Ritters Don Quichotte gegen Windmühlen, der in Telemanns gleichnamiger Suite auch musikalisch ausgefochten wird. Beim Benefizkonzert mit den Dresdner Kapellsolisten am 12. März verwandelt sich hingegen jeder gespielte Takt aus Telemanns Suite zu einem Hoffnungszeichen gegen Krebs. Denn die Konzertbesucher erwerben statt normaler Konzertkarten Takte dieses 626-Takte-langen Musikstücks, das am Ende des Programms steht. Gelingt es nicht, für alle Takte einen Käufer zu finden, bricht die Musik plötzlich ab. Neben dem programmatischen Telemann-Werk können sich die Besucher auf virtuose Solo-Stücke von Bach und Vivaldi freuen – für zwei Violinen sowie für Fagott, Sopran, Cembalo und Flöte.

Weitaus erfolgreicher als Cervantes‘ Romanheld gegen imaginäre Riesen, kämpfen Mediziner heute gegen die Krankheit Krebs. Zahlreiche Entwicklungen der vergangenen Jahre haben wichtige Fortschritte gebracht. Dennoch versterben immer noch 35 bis 40 Prozent der Patienten. „Am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen Dresden entwickeln wir die moderne Krebsmedizin weiter, etwa auf den Gebieten der hochpräzisen Strahlentherapie, der medikamentösen Therapie, der molekularen Tumordiagnostik oder der roboterassistierten Krebschirurgie“, sagt Prof. Jürgen Weitz, Mitglied im Geschäftsführenden Direktorium des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC) und Direktor der Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie des Universitätsklinikums Dresden. Schon heute werden besonders komplexe Tumoroperationen mithilfe hoch moderner OP-Roboter vorgenommen, deren Einsatz Wissenschaftler am NCT/UCC durch neu entwickelte Assistenzsysteme noch präziser und sicherer machen wollen. Uwe Ludwig (56) wurde bereits zweimal mit einem so genannten „da Vinci“-Roboter operiert: „Ich habe vollstes Vertrauen in die moderne Technik. Wie der Chirurg mit den großen Roboterarmen feinste Schnitte setzt, kann man sich allerdings als Laie kaum vorstellen“. „Wir arbeiten an Systemen, die dem Chirurgen während der Operation jederzeit die genaue Lage des Tumors und die optimale Schnittführung anzeigen. Das ist besonders im Bauchraum schwierig, weil Organe und Gewebe hier sehr beweglich sind“, so Prof. Weitz.

Für die Weiterentwicklung der modernen Krebsmedizin hat sich auch der Unternehmer und Mäzen Heinz-Jürgen Preiss-Daimler ganz maßgeblich eingesetzt. Am 4. Februar ist der Ehrensenator der TU Dresden und große Förderer der Dresdner Hochschulmedizin nach langer, schwerer Krankheit verstorben. Ihm zu Ehren erklingt im Rahmen des Konzerts Vivaldis Motette „In turbato mare irato“. Am Eingang der Kreuzkirche liegt ein Kondolenzbuch aus.

Mit ihrem Takte-Kauf können auch die Konzertbesucher die Krebsforschung unterstützen. Falls im Vorfeld des Konzerts nicht alle 626 Takte des letzten Musikstücks verkauft werden, gibt es am Abend selbst eine allerletzte Chance: Um ein komplettes Konzert zu genießen, können die Gäste bei der Veranstaltung selbst noch weitere Takte erwerben. „Bis zum Ende bleibt es spannend, wie viel Musik die Gäste hören werden. Das Konzert ist also eine Art musikalische Wundertüte. Und das für einen Zweck, bei dem es besser ist, nicht auf Wunder zu hoffen, sondern auf bestmögliche Forschung“, sagt Moderatorin Anja Koebel.

Das Konzertformat „Takte gegen Krebs“ wurde am NCT Heidelberg entwickelt, das dafür mit dem Deutschen Fundraising-Preis ausgezeichnet wurde.

Die Fakten zum Konzert:

Wann: Donnerstag, 12. März 2020, 19 Uhr, Einlass ab 18.30 Uhr (freie Platzwahl)
Wo: Kreuzkirche Dresden
Was wird gespielt:
•    Bach: Doppelkonzert d-Moll für 2 Violinen, Streicher und B.c.
•    Vivaldi: Konzert für Fagott, Streicher und B.c. d- Moll
•    Vivaldi: „In turbato mare irato“ - Motette für Sopran, Streicher und B.c,
•    Bach: Konzert für Cembalo, Streicher und B.c. f-Moll
•    Vivaldi: Konzert für Flöte, Streicher und B.c., „La tempesta di mare“
•    Telemann: Don Quichotte-Suite (626 Takte)
Wer: Susanne Branny, Annette Unger (Violine), Erik Reike (Fagott), Stephanie Atanasov (Sopran), Jobst Schneiderat (Cembalo), Bernhard Kury (Flöte) als Solisten und die
Dresdner Kapellsolisten unter der Leitung von Helmut Branny
Moderation: Anja Koebel
Ticketverkauf: SZ-Ticketservice Altmarktgalerie* und Karstadt*, Konzertkasse der Kreuzkirchgemeinde* (*zzgl. VVK-Gebühr), Zeitungskiosk im Uniklinikum Dresden, Presse und Buch Ullersdorfer Platz 1;
Abendkasse Kreuzkirche ab 18 Uhr
Preis: 20 Euro/10 Euro (ermäßigt: Schüler, Studenten, Senioren)
Kontakt: Dr. Anna Kraft, anna.kraft@nct-dresden.de, 0351/4585548
Weitere Informationen unter: www.nct-dresden.de/takte

Zur Pressemitteilung stehen zwei Bilder in druckfähiger Auflösung zur Verfügung:

Bild 1:
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BU Bild 1: Die Dresdner Kapellsolisten spielen am 12. März viele tausend Takte. 626 von ihnen können die Besucher erwerben. © Frank Höhler

Bild 2:
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BU Bild 2: Patient Uwe Ludwig und Prof. Jürgen Weitz, Geschäftsführender Direktor am NCT/UCC Dresden, am Forschungs-OP-Roboter des Krebszentrums. (c) Uniklinikum Dresden/Holger Ostermeyer

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Nationales Centrum für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC)
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