Volle Kraft voraus für neue Strategien der personalisierten Onkologie
Volle Kraft voraus für neue Strategien der personalisierten Onkologie
Über 300 Mitarbeiter des NCT/UCC Dresden und NCT Heidelberg trafen sich Anfang Mai am DKFZ in Heidelberg, um sich in wissenschaftlichen Vorträgen und Diskussionsrunden zu standort- und themenübergreifenden Forschungsprojekten auszutauschen. Mit im Fokus stand die richtungsweisende Ausgestaltung zukünftiger translationaler Forschungsthemen beider Standorte.
In den letzten Jahren sind die NCTs Heidelberg und Dresden auf allen Ebenen zusammengewachsen. Eine standortübergreifende Strategie definiert die Ziele des NCT und gilt als zukunftsweisend – nicht zuletzt um sich auch international als führendes Zentrum im Bereich der „Personalisierten Onkologie“ zu positionieren: Neue Erkenntnisse aus der translationalen Forschung in evidenzbasierte Ansätze der personalisierten Krebsmedizin zu überführen ist klares Ziel beider Standorte. Realisierbar wird dies durch eine interdisziplinäre Forschungsstruktur, die beiden Zentren zugrunde liegt. „Die Onkologie wird sich in den nächsten 5-10 Jahren erheblich verändern. Insbesondere wird sich die zurzeit noch weitgehend entitätsbezogene Versorgung von Krebspatienten verlagern. Im Mittelpunkt wird dann die Biologie des individuellen Tumors stehen, auf deren Grundlage eine individualisierte, auf die spezifischen Bedürfnisse jedes einzelnen Patienten zugeschnittene Therapie entwickelt wird“, berichtet Professor Stefan Fröhling, kommissarischer Geschäftsführender Direktor am NCT Heidelberg. Dies bedeutet, dass in Zukunft zu jedem Patienten komplexe Daten erhoben und hinsichtlich ihrer klinischen Relevanz für Diagnostik und Behandlung ausgewertet werden müssen. „Die klassische Diagnostik in Form von biopsiegestützter Histomorphologie in Kombination mit Bildgebung als Hauptinformationsquelle für Therapieentscheidungen wird zukünftig durch eine multidimensionale Charakterisierung der Krebszellen ergänzt werden“, sagt Professor Dirk Jäger, Ärztlicher und Geschäftsführender Direktor am NCT Heidelberg. „Je genauer sich einzelne Krebserkrankungen unterscheiden lassen, desto schwieriger wird es aber auch, neue Therapieansätze mit ausreichend vielen Patienten in Studien zu untersuchen. Auch hierfür ist die standortübergreifende Zusammenarbeit von größter Wichtigkeit“, berichten die Geschäftsführenden Direktoren des NCT/UCC Dresden, Professor Martin Bornhäuser, Professor Hanno Glimm, Professor Mechthild Krause und Professor Jürgen Weitz.
Ein besonderes Highlight des diesjährigen NCT-Retreats war der Vortrag des Gastredners Professor Andrea Califano von der Columbia University New York, USA. Er vermittelte anschaulich die Erfahrungen der Columbia University zum Thema Präzisionsonkologie.
Mit neuen Ideen und Projekten im Gepäck fuhren gingen die NCT-Mitarbeiter beider Standorte nach zwei intensiven Tagen zurück an ihre jeweiligen Arbeitsplätze.