In den letzten Jahrzehnten erfuhr die Strahlentherapie durch technische Innovationen eine rasante Weiterentwicklung und hat sich zu einer hochpräzisen Behandlungsform entwickelt. Durch moderne Bestrahlungsgeräte ist es nun möglich, auch in der Tiefe des Körpers gelegene Tumoren so zu bestrahlen, dass benachbarte Organe weitestgehend geschont werden. Um diese hohe Zielgenauigkeit zu gewährleisten, wird vorab eine dreidimensionale, computergestützte Bestrahlungsplanung durchgeführt, die mit Hilfe bildgebender Verfahren wie der Computertomografie (CT), der Magnetresonanztomografie (MRT) oder der Positronen-Emissionstomografie (PET) eine exakte Darstellung des Tumors sowie des umliegenden gesunden Normalgewebes ermöglicht. Das Ziel dieser „lokalen“ Krebstherapie ist die Heilung des Patienten beziehungsweise die Linderung seiner Beschwerden bei fortgeschrittener Erkrankung.
Als größte Klinik für Radioonkologie in Ostsachsen behandelt die Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus jährlich ca. 2.400 onkologische Patientinnen und Patienten, davon ca. 550 stationär und 20 % im Rahmen klinischer Studien. Neben den hochmodernen konventionellen Bestrahlungsgeräten stehen hierfür zwei zusätzliche hochpräzise Behandlungsformen zur Verfügung. Zum einen die Universitäts ProtonenTherapie Dresden, welche bereits seit 2014 die Therapie von spezifischen Tumorarten im Rahmen von wissenschaftlichen Studien ermöglicht und zum anderen der „MR-LINAC“, welcher durch eine Kombination aus MRT Bildgebung und Linearbeschleuniger nun seit 2022 die präzise Erfassung und Bestrahlung von Weichgewebstumoren erlaubt.
Im stationären Bereich stehen verschiedene Kombinationsbehandlungen aus Strahlentherapie und Chemotherapie sowie die Versorgung palliativer Patientinnen und Patienten im Vordergrund. Im ambulanten Bereich werden Patienten mit verschiedenen Tumoren alleine oder in Kombination mit Chemotherapeutika bestrahlt.