
Langzeitüberleben nach Krebs: Forschungsprojekt zur Untersuchung von Spätfolgen bei Leukämie erhält knapp 600.000 Euro Förderung von der Deutschen Krebshilfe
Die Studie ist Teil des Förderschwerpunktprogramms „Langzeitüberleben nach Krebs – Datenerhebung und Datenanalyse“ der Deutschen Krebshilfe (DKH). Die Stiftung fördert derzeit insgesamt fünf Projekte in einer Gesamthöhe von drei Millionen Euro.
Mit knapp 600.000 Euro fördert die Deutsche Krebshilfe (DKH) das Verbundprojekt „AML-CARE: Identifizierung von somatischen und psychosozialen Spätfolgen und Risikofaktoren bei AML-Langzeitüberlebenden als Basis evidenzbasierter Nachsorge“. Ziel von AML-CARE ist es, die Langzeitfolgen nach einer Leukämieerkrankung besser zu verstehen und daraus Empfehlungen für eine zielgerichtete Langzeitnachsorge zu entwickeln. Die Studie ist Teil des Förderschwerpunktprogramms „Langzeitüberleben nach Krebs – Datenerhebung und Datenanalyse“ der Deutschen Krebshilfe (DKH). Die Stiftung fördert derzeit insgesamt fünf Projekte in einer Gesamthöhe von drei Millionen Euro.
Die akute myeloische Leukämie (AML) ist eine der häufigsten Blutkrebserkrankungen im Erwachsenenalter. Nach einer erfolgreichen Behandlung kämpfen viele Patient:innen mit körperlichen und psychischen Langzeitfolgen.
„Das besondere an unserer Studie ist, dass wir ein wirklich umfassendes Bild der Spät- und Langzeitfolgen dieser schweren Erkrankung und ihrer Behandlung erheben möchten. Deshalb befragen wir die Betroffenen nicht nur direkt mittels eines umfassenden Fragebogens, sondern beziehen auch Informationen aus der körperlichen Untersuchung, Labor-Analysen und weitere medizinische Befunde ein“, erläutert Projektleiter Prof. Klaus Metzeler, kommissarischer Direktor der Klinik und Poliklinik für Hämatologie, Zelltherapie, Hämostaseologie und Infektiologie am Universitätsklinikum Leipzig. „Unser Ziel ist es, in Zukunft anhand von Vorhersage-Modellen zu erkennen, welche Patientinnen und Patienten nach ihrer Leukämie-Behandlung ein erhöhtes Risiko für körperliche oder psychische gesundheitliche Probleme haben. Damit wäre es möglich, den Betroffenen frühzeitig und gezielt zusätzliche Hilfen anzubieten. Auf diese Art und Weise soll ihre Lebensqualität dauerhaft verbessert werden.“
Prof. Christoph Röllig, Bereichsleiter für Hämatologie und Klinische Studien an der Medizinischen Klinik 1 des Universitätsklinikums Dresden, ergänzt: „Über die Studienallianz Leukämie (SAL), die von Dresden aus koordiniert wird, können 57 Leukämie-Behandlungszentren erreicht werden. Das Forschungsprojekt AML-CARE ergänzt das Studienportfolio der SAL auf besondere Weise, da der Fokus hier auf den Langzeit-Folgen nach der Erkrankung liegt.“
Dr. Katharina Egger-Heidrich, Fachärztin für Hämatologie und Onkologie an der MK 1 des Uniklinikums, betont: „Cancer Survivorship, das Leben nach einer überstandenen Krebserkrankung, rückt erfreulicherweise in den Fokus der weltweiten Forschungsaktivitäten. Die Studie ergänzt unsere bisherigen Aktivitäten, wie beispielsweise das Zelltherapie-Nachsorgeprojekt ‘SPIZ‘ und die Sprechstunde für junge Krebsüberlebende. Nur durch kontinuierliche und qualitativ hochwertige Studien gelingt perspektivisch eine maßgeschneiderte Nachsorge für alle Krebsüberlebenden. Auch Aspekte der Finanzierung der Krebsnachsorge können so gezielt adressiert werden.“
Das Forschungsprojekt AML-CARE, das von Mai 2025 bis Dezember 2028 laufen wird, untersucht bundesweit ca. 400 AML-Langzeitüberlebende (≥ 5 Jahre nach Erstdiagnose) in Bezug auf Lebensqualität, psychische Gesundheit und körperliche Erkrankungen. Auch sozioökonomische und finanzielle Folgen wie Auswirkungen auf die Berufstätigkeit werden erfasst. Ergänzend werden Daten der Krankenkassen herangezogen.
Das AML-CARE-Team setzt sich aus Expert:innen der Universitäten München, Dresden und Münster zusammen. Zudem sind Patientvertreter:innen aktiv in das Projekt eingebunden und helfen dabei, die Ergebnisse praxisnah einzuordnen.
Kontakt:
Dr. med. Katharina Egger-Heidrich
Medizinische Klinik und Poliklinik I
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus
katharina.egger-heidrich@ukdd.de