vom 31.05.2022

Jubiläumstreffen der German Biobank Alliance (GBA) in Dresden

Vom 18. bis 19. Mai kamen 39 Vertreterinnen und Vertreter der German Biobank Alliance (GBA) in Dresden zusammen, um Ergebnisse der gemeinsamen Arbeiten sowie aktuelle Entwicklungen im Biobanking zu diskutieren. Das Jubiläumstreffen wurde gemeinsam vom German Biobank Node (GBN) und dem Team der BioBank Dresden am Universitätsklinikum Dresden ausgerichtet.

„Innerhalb von fünf Jahren hat sich die GBA von 11 Biobank-Standorten auf 37 erweitert – dies demonstriert den Bedarf nach einer gemeinsamen harmonisierten Biobankenplattform sehr eindrücklich“, sagte Prof. Dr. Michael Hummel, Leiter des German Biobank Node (GBN), in seiner Begrüßungsrede. „Eine unserer Stärken liegt im lebendigen und offenen Informations- und Erfahrungsaustausch. Deshalb lebt unsere Allianz ganz besonders von Meetings wie diesem.“

Bornhäuser und Chavakis: Biobanking als Basis

Zum Auftakt sprachen Prof. Dr. Martin Bornhäuser, Direktor der Medizinischen Klinik I und Mitglied im Geschäftsführenden Direktorium des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC) sowie Prof. Dr. Triantafyllos Chavakis, Direktor des Instituts für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin Dresden. Martin Bornhäuser unterstrich die wichtige Position der BioBank Dresden im Zusammenspiel mit den weiteren Plattformen am Standort. Schließlich bauten diese auf den Aktivitäten der Biobank auf – die qualitätsgesicherte Akquise von Bioproben, der harmonisierte Einwilligungs- und Zugriffsprozess sowie die Verknüpfung mit klinischen Daten sei hier grundlegend. Die BioBank Dresden wird gemeinsam vom Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus der TU Dresden, dem Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf und dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) getragen und ist seit 2019 Partner-Biobank der GBA.

Vorteile serieller Proben und Kohortenstudien

Triantafyllos Chavakis unterstrich ebenfalls die Bedeutung der Probenqualität in seinem Vortrag. Gerade im Rahmen von „untargeted metabolomics“ sei Qualität und Breite der Ausgangsproben entscheidend für die Aussagekraft der Ergebnisse. Chavakis und Bornhäuser hoben den Wert serieller Proben und damit auch die Relevanz von Kohortenstudien hervor – seien für eine Patientin oder einen Patienten Bioproben aus der Zeit noch vor einer Erkrankung vorhanden, könne dies im Krankheitsfall einen entscheidenden Vorteil für Diagnostik und Therapie bedeuten.

Epidemiologische Studien der GBA: Gutenberg, KORA, SHIP

Eben solche angesprochenen Kohorten behandelten die darauffolgenden Vorträge. Hier ging es um drei epidemiologische Studien, die in GBA-Biobanken beheimatet sind: die Gutenberg-Gesundheitsstudie (BioBank Mainz), die KORA-Studie (Joint Biobank Munich) sowie die SHIP-Studie (Integrated Research Biobank Greifswald). Während KORA und SHIP bereits seit den 1990er-Jahren laufen, startete die Gutenberg-Studie im Jahr 2007. Wie solche Studien als Ressourcen für aktuelle Fragestellungen genutzt werden können, zeigte die Gutenberg COVID-19 Studie, die beispielsweise Erkenntnisse zu Long COVID lieferte. Die Verknüpfung mit klinischen Daten im Falle von Erkrankungen der Proband*innen sei jedoch oftmals eine Herausforderung, berichteten alle drei Studienvertreter*innen.

Berichte der GBA-Arbeitsgruppen

Während des Meetings wurden außerdem Aktivitäten und Ergebnisse aus verschiedenen GBA-Arbeitsgruppen berichtet: der AG Stakeholder Management, der AG Finanzen, der AG Starter Kit sowie der AG Industriekooperationen. So konnte etwa die AG Starter Kit ihre bereits erarbeiteten umfangreichen Dokumente vorweisen, die neu gegründeten Biobanken zukünftig den Einstieg erleichtern sollen. Die AG Stakeholder Management zeigte einen Zwischenstand ihrer „Testimonial-Kampagne“, in der Forscher*innen einzelne GBA-Biobanken mit kurzen Statements bewerben. Die Veröffentlichung der Kampagne ist für Ende Juni geplant.

Erstes GBA-Meeting nach Corona-Pause

„Es freut mich sehr, dass das GBA-Meeting nach Corona-bedingter Pause in Dresden stattfinden konnte und wir den Kolleginnen und Kollegen einen Einblick in unsere Biobank gegeben haben – speziell in die automatisierte PBMC-Isolation“, sagte Dr. Heidi Altmann, Bereichsleiterin der Dresden Integrated Liquid Biobank der BioBank Dresden, nach dem Meeting. GBN-Geschäftsführerin Dr. Cornelia Specht ergänzte: „Sehr positiv war außerdem, dass wir Vertreterinnen und Vertreter der in den letzten beiden Jahren in die GBA aufgenommenen Biobanken endlich persönlich kennenlernen konnten.“

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